Wie viel netto bleibt vom Brutto Gehalt?

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Die Berechnung des Netto- aus dem Bruttolohn


Die Berechnung des Nettolohns ist kompliziert. Es gibt viele Faktoren, die aus dem Bruttolohn den Nettolohn formen und diese alle selbstständig zu berücksichtigen ist fast unmöglich. Gut, dass es unseren Brutto-Netto-Rechner gibt. Dieser hilft Ihnen, mit nur wenigen Angaben Ihren genauen Nettolohn zu berechnen. Die Eingabe dauert nur wenige Augenblicke, wenn Stammdaten wie Religionszugehörigkeit, Steuerklasse und Angaben zu den Sozialabgaben bekannt sind. Unser Brutto-Netto-Rechner hilft zudem bei Gehaltsverhandlungen. Viele Chefs reden immer nur über das Bruttogehalt. Gut also, wenn Sie schon vorher wissen, wie hoch Ihr Gehalt sein muss.

Was ist der Brutto- und was der Nettolohn?

Der Bruttolohn ist der Lohn, der vor allen Abzügen vereinbart wird. Im Regelfall finden Gehaltsverhandlungen immer auf Basis des Bruttolohns statt. Dies ist für Sie als Lohn- oder Gehaltsempfänger häufig ärgerlich, da immer umgerechnet werden muss. Für Unternehmer ist der Bruttolohn jedoch wichtig, da er so nicht das Risiko für eventuelle Gesetzesänderungen trägt.

Der Nettolohn ist der Lohn, der am Ende auch in Ihre Tasche fließt. Sämtliche Kosten für die Steuer, die Sozialversicherung und etwaige andere Kosten sind abgezogen.

Was kann der Brutto-Netto-Rechner und wie funktioniert er?


Der Brutto-Netto-Rechner errechnet anhand weniger Angaben aus dem Bruttolohn den Nettolohn. Der Vorteil: Der Rechner berücksichtigt, solange er mit den korrekten Daten befüllt wird, alle Kosten. Fehlkalkulationen werden somit ausgeschlossen und Sie haben eine belastbare Grundlage für die kommende Gehaltsverhandlung oder zur Kontrolle Ihrer aktuellen Abrechnung.

Die Funktionsweise des Rechners ist denkbar einfach. Erfassen Sie von oben bis unten alle bekannten und relevanten Daten. Hierzu gehört das Bundesland, das Geburtsdatum, die Steuerklasse und Angaben zu eventuell vorhandenen Kinderfreibeträgen. Ferner benötigt der Rechner Angaben zu Ihrer Religionszugehörigkeit und zu Ihrem Sozialversicherungsstatus. Umso mehr Daten Sie in den Rechner eingeben, umso genauer wird die Berechnung.

Die Eingabefelder: Das müssen Sie beachten


Gerade junge Menschen können mit den einzelnen Feldern vermutlich noch nicht viel anfangen. Daher werden die einzelnen Felder im Folgenden ausführlich erläutert, damit Sie den Rechner möglichst richtig ausfüllen kann.

Was bedeuten die einzelnen Steuerklassen?


Nur mit Fachausdrücken rund ums große Thema Baukredit ist es jedoch nicht getan. Schließlich gilt es, einen möglichst unkomplizierten und erfolgreichen Weg zur Baufinanzierung zu beschreiten. Damit dies gelingt, geben wir Ihnen fünf einfache Tipps mit auf den Weg.

Diese Steuerklasse ist die Standard-Steuerklasse für Ledige, Verwitwete oder Geschiedene ohne besondere Merkmale wie beispielsweise Kinder. Auf die Steuer werden nur die eigenen Steuerfreibeträge angewendet.

Auf Antrag können sich Alleinerziehende in Steuerklasse 2 eingruppieren lassen. Diese Steuerklasse ist der vorgenannten ähnlich, berücksichtigt aber zusätzlich den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende, der für ein höheres Nettoeinkommen sorgt.

Dies ist die erste Steuerklasse für Verheiratete. Auf Antrag kann die Steuerklassenkombination 3 und 5 gewählt werden. Hierbei erhält jeder Ehepartner jeweils eine der vorgenannten Steuerklassen. In Steuerklasse 3 werden die Freibeträge des anderen Ehepartners mitberücksichtigt, sodass die Steuerlast deutlich geringer ist. Meist nutzen Alleinverdiener oder der Höherverdienende diese Steuerklasse.

Auch die Steuerklasse 4 ist für Verheiratete vorgesehen. Hier bekommen beide Ehepartner die Steuerklasse 4. Die Besteuerung erfolgt wie in Steuerklasse 1 mit den individuellen Freibeträgen. Eine Besonderheit stellt die Steuerklassenkombination 4 mit Faktor dar. Hierbei wird zu Beginn des Kalenderjahres der voraussichtliche Arbeitslohn beider Ehegatten angegeben. Aus diesen beiden Arbeitslöhnen wird dann ein Faktor errechnet, mit dessen Hilfe die Steuerlast schon unterjährig optimal verteilt wird.

Die Steuerklasse 5 ist das Gegenstück zur Steuerklasse 3. Hier profitiert der Steuerpflichtige von keinen Freibeträgen und das Einkommen wird ab dem ersten Euro versteuert. In der Regel nutzt der Ehepartner, der weniger verdient, diese Steuerklasse. Aber Achtung: Die Steuerklassenkombination 3 und 5 verpflichtet zur Abgabe einer Steuererklärung und kann immer eine Nachzahlung nach sich ziehen.

Diese Steuerklasse wird herangezogen, wenn der Arbeitgeber entweder keine ELSTAM-Daten beim Finanzamt abrufen konnte oder es sich um ein zweites Dienstverhältnis handelt. In Steuerklasse 6 werden keinerlei Freibeträge berücksichtigt, sodass der Nettolohn hier mit am geringsten ausfällt.

Tipp
Wenn Sie sich hinsichtlich der Steuerklasse nicht sicher sind, werfen Sie am besten einen Blick in die letzte Lohnabrechnung. Dort findet sich in der Regel auch die Steuerklasse.

Steuerfreibetrag - was ist das?


Jeder Steuerpflichtige in Deutschland bekommt vom Finanzamt einen Steuerfreibetrag von derzeit 9.984 Euro zugesprochen. Der auch als Existenzminimum bekannte Freibetrag sorgt dafür, dass Einkommen bis zu diesem Freibetrag steuerfrei gestellt ist. Für jedes Kind erhöht sich der Grundfreibetrag um 5.460 Euro und steht beiden Elternteilen zur Hälfte zu. Auf Antrag kann der Kinderfreibetrag jedoch auch komplett auf ein Elternteil übertragen werden.

Zusätzlich können Sie beim Finanzamt einen individuellen Freibetrag aufgrund Ihrer Situation beantragen. Der Steuerfreibetrag wird Ihnen gewährt, wenn Sie dem Finanzamt bereits unterjährig mitteilen, dass Sie beispielsweise hohe Werbungskosten haben. Auch hohe außergewöhnliche Belastungen können dem Finanzamt schon im Jahr mitgeteilt werden. Durch den Freibetrag verringert sich der Betrag der zu entrichtenden Steuer und der Nettolohn steigt. Beachten Sie jedoch, dass Sie mit Eintragung eines Freibetrags zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind. Behalten Sie den individuellen Freibetrag zudem bei Änderungen in Ihrem Leben im Auge. Durch einen Umzug oder einen Jobwechsel kann sich der Arbeitsweg verändern. Sollte er sich verkürzen, führt dies unweigerlich zu Nachzahlungen bei der Steuererklärung.

Steuern - das wird Ihnen abgezogen


Je nach Lohnsteuerklasse und Einkommen gehören die Steuern mit zur größten Belastung des Bruttolohns. Der größte Steuerposten ist hierbei die Lohnsteuer. Diese berechnet sich je nach Steuerklasse aus der Grund- oder der Splittingtabelle. Auf Grundlage der Lohnsteuer wird bei Kirchensteuerpflichtigen zusätzlich Kirchensteuer abgezogen. Diese beträgt je nach Bundesland acht oder neun Prozent von der gezahlten Lohnsteuer.

Bis einschließlich 2020 fiel zudem noch der Solidaritätszuschlag an. Dieser schlug mit 5,5 Prozent der gezahlten Lohnsteuer zu Buche. Seit 2021 müssen nur noch Steuerpflichtige mit einem Einkommen von mehr als 73.000 Euro Solidaritätszuschlag bezahlen. Bei Ehepartnern verdoppelt sich der Betrag.

Sozialabgaben - was kosten Krankenversicherung und Co.?


Der nächste große Kostenblock sind die Sozialabgaben. Hierzu zählen:

  • Krankenversicherung
  • Pflegeversicherung
  • Arbeitslosenversicherung
  • Rentenversicherung

Jeder Arbeitnehmer in Deutschland, ausgenommen Beamte, muss mindestens zwei dieser Versicherungen an die gesetzlichen Kassen abführen. Immer abgeführt werden müssen die Arbeitslosen- und die Rentenversicherung. Diese kosten im Jahr 2022 insgesamt 21 Prozent, wobei die Hälfte hiervon vom Arbeitgeber übernommen wird.

Wenn Sie nicht privatversichert sind und individuelle Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherung ausgehandelt haben, dann sind Sie gesetzlich krankenversichert und zahlen demnach die gesetzlichen Tarife. Der allgemeine Beitragssatz der Krankenversicherung liegt im Jahr 2022 bei 14,60 Prozent zuzüglich des Zusatzbeitrages. Auch hier zahlt der Arbeitgeber wieder die Hälfte.

Hinzukommt dann noch die Pflegeversicherung. Diese kostet 3,05 Prozent, wieder jeweils hälftig aufgeteilt. Sollten Sie das 23. Lebensjahr vollendet und noch keine Kinder haben, wird ein Zuschlag von 0,35 Prozent auf die Pflegeversicherung fällig, die Sie als Arbeitnehmer komplett selbst übernehmen müssen. Insgesamt liegen die Kosten für die Sozialversicherung somit bei mindestens 19,325 Prozent.

Nettolohn optimieren - was gibt es zu beachten?


Als Arbeitnehmer gibt es für Sie ein paar kleine Stellschrauben, mit denen Sie Ihren Nettolohn positiv beeinflussen können:

1.

Kirchenaustritt

Mit die einfachste Möglichkeit ist ein Kirchenaustritt. So lassen sich je nach Einkommen leicht mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

2.

Krankenversicherung

Als Nächstes sollten Sie sich Ihre Krankenversicherung einmal genauer anschauen. Die Krankenversicherungen in Deutschland sind berechtigt, individuelle Zusatzbeiträge festzusetzen. Da Sie als Versicherter auch diese Zusatzbeiträge zur Hälfte mittragen müssen, lohnt es sich mitunter, die Zusatzbeiträge zu vergleichen und einen Kassenwechsel anzustreben.

3.

Eintragung eines Steuerfreibetrags

Eine etwas weitergehende Möglichkeit zur Optimierung des Nettolohns ist die Eintragung eines Steuerfreibetrags. Haben Sie beispielsweise hohe Fahrtkosten, können Sie sich hiervon schon einen Teil über Steuerfreibeträge zurückholen. Die Kosten können Sie dann jedoch in der Steuererklärung nicht erneut geltend machen und müssen den Freibetrag gegen die Kosten aufrechnen.

4.

Nettolohnoptimierung

Ebenfalls beliebt ist die sogenannte Nettolohnoptimierung. Hierbei geht es darum in der kommenden Gehaltsverhandlung alternative Lohnarten zu fordern, die Brutto für Netto ausgezahlt werden können. Beliebte Beispiele sind hier Fahrtkostenzuschüsse oder Erholungsbeihilfen. Beachten Sie jedoch, dass hierdurch mitunter der Krankengeldanspruch oder das Arbeitslosengeld geringer ausfallen können.

Welche ist die beste Steuerklasse?


Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Steuerklassen in Deutschland sind auf verschiedene Lebenssituationen angepasst worden, sodass Sie häufig gar nicht die Möglichkeit haben zu wählen. Der Ledige wird, soweit er keine Kinder hat und für diese allein aufkommen muss, keine andere Steuerklasse außer der 1 oder der 6 bekommen. Besser ist in diesem Fall Steuerklasse 1, da diese Freibeträge berücksichtigt und für ein höheres Netto sorgt.

Wie man sieht, ist die Wahl der Steuerklassen also der Definition nach schon eingeschränkt. Anderes gilt teilweise für Verheiratete. Verheiratete haben Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Steuerklassenwahl und sollten ihre Wahl auch regelmäßig überprüfen. Der Grund dafür ist einfach: Die Steuerklassenkombination 3 und 5 ist anfällig für Nachzahlungen im Rahmen der Einkommensteuererklärung. Mit der Steuerklassenkombination 4 und 4 hingegen kommt es regelmäßig nicht zu Nachzahlungen, sondern höchstens zu höheren Erstattungen. Dafür kann es sein, dass bei Variante zwei der Nettolohn monatlich geringer ist.

Die Entscheidung hieraus ist oft nur eine persönliche Präferenz. Denn letzten Endes ist die Höhe der Steuer, entgegen der landläufigen Meinung, bei den verschiedenen Steuerklassenkombinationen für Verheiratete immer gleich. Wenn Sie also verheiratet sind und gemeinsam 80.000 Euro im Jahr verdienen, dann zahlen Sie sowohl in 3/5 als auch in 4/4 immer den gleichen Betrag an Steuern. Bei der Steuerklassenwahl geht es vielmehr um eine optimierte Auszahlung als um eine Steuerersparnis.